Die Kapuziner und ihre Gärten
Meist sind es einfache unkonventionelle Gärten, die den Konventen der Kapuziner zugehören. Kleine Oasen der Stille sind sie alle.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns ernährt und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.
Franz von Assisi, Sonnengesang
Als dem Heiligen Franziskus niemand zuhören wollte, predigte er den Vögeln auf dem Felde. Verständlich! Dass was er damals zu sagen hatte, hat bis heute an Aktualität nicht verloren. Es war bereits damals vor 800 Jahren der Erhalt der Schöpfung, was ihn bewegte. Seine demonstrativ gelebte Armut und die intensive Hinwendung zur Natur stellten einen radikalen Gegenentwurf zu einer von sozialen Missstände und rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen geprägten Gesellschaft dar. Die von ihm ausgelöste Bewegung ging im Franziskanerorden auf.
Wo Armut ist mit Fröhlichkeit, da ist nicht Habsucht noch Geiz.
Franz von Assisi: Ermahnungen 27; 3
Eine kleinen Gruppe wollte vor 500 Jahren neben dem Leben in Stille, Gebet und Armut, ebenso wie der Heilig Franziskus auf Wanderschaft sein. An der Kapuze ihres rotbraunen Habits sind sie leicht zu erkennen. Sie werden daher auch Kapuziner genannt. Mit stetigem Wandel und Veränderungen sind die Kapuziner vertraut, ihre Gemeinschaft ist immer in Bewegung. Die Stabilitas anderer Orden ist ihnen fremd. Dennoch haben ihre Konvente immer einen kleinen Garten, den jemand pflegt, und wenn es die Ortsgemeinde ist. Manche sind bunt angelegt wie Bauerngärten, andere haben ausgedehnte Nutzflächen. Eins haben sie alle gemein einen stillen Teil zur Kontemplation.
Ein Teil von Luzern
Versteckt im Tessin
Mitten im Werne
Gehört zu Münster
Auf einer Felsklippe entrückt, ganz nah bei den Menschen …
Heilpflanzen in den Gärten der Kapuziner
Von bodenständig bis exotisch reicht das Sortiment der Prämonstratenser in ihren Gärten. Meist sind es Schaugärten für Heilpflanzen und -kräuter. Im belgischen Postel widmen sie sich dem professionellen Anbau von Ingwer.